Frankreich | 2023 | 55:44 min
21. August 2025, 19.00 – 20.30 Uhr



NIKAH (2017) erzählt die Geschichte von Dilber, einer 27-jährigen Uigurin, die unter dem enormen familiären Druck steht, endlich zu heiraten – besonders seitdem ihre jüngere Schwester Rena ein scheinbar stabiles Eheleben führt. Doch die politische Lage in der Uigurenregion spitzt sich dramatisch zu: heimliche Verhaftungen häufen sich, darunter auch Renas Ehemann. Dilbers Alltag wird zunehmend von Unsicherheit geprägt. In regelmäßigen FaceTime-Gesprächen mit ihrer Freundin Gulnur in Paris wächst in ihr die Hoffnung, dass eine Ehe mit einem jungen Uiguren in Frankreich einen Ausweg bieten könnte.
Dieser subtile und kraftvolle mittellange Film fängt einen persönlichen Wendepunkt im Leben einer jungen Frau ein – vor dem Hintergrund einer größeren Tragödie aus Internierung, Angst und kultureller Auslöschung.
Mukaddas Mijit ist eine uigurische Ethnomusikologin, Filmemacherin, Tänzerin und Künstlerin aus Ürümqi (China). Seit ihrem Umzug nach Frankreich im Jahr 2003 schafft sie Dokumentarfilme und Performances, die sich der Erforschung und Bewahrung uigurischer Kultur widmen. Mijit promovierte in Ethnomusikologie an der Universität Paris-Nanterre und ist derzeit Postdoktorandin an der Université Libre de Bruxelles. Ihre Arbeiten – darunter der gemeinsam mit Bastien Ehouzan realisierte Film Nikah – spiegeln die komplexen Realitäten wider, denen sich das uigurische Volk angesichts politischer Repression gegenübersieht. Dabei verwebt sie persönliche Erzählungen mit kulturellem Widerstand.
Bastien Ehouzan begann seine Laufbahn mit dokumentarischen Arbeiten, die ihn mit vielfältigen Menschen, Orten und Geschichten in Verbindung brachten. Aus dieser Leidenschaft entwickelte sich auch seine Tätigkeit als Produzent. 2010 war er Mitbegründer von Kidam, bevor er sich 2018 der Produktionsfirma L’Endroit anschloss, mit der er seitdem Filme produziert. Nikah, das er gemeinsam mit Mukaddas Mijit realisierte, ist sein erster mittellanger Spielfilm.