Workshop: Sonntag, 6. Oktober, 15.00 – 19.30 Uhr
Wenn zwei Dinge aufeinandertreffen, durch das Schlagen deiner Handfläche auf die Tischplatte oder wenn du den Wasserhahn aufdrehst, erzeugen Reibung und die daraus entstehende Schwingung im Ohr Geräusche.
Alles klingt. Aber wann ist Musik Musik? Und wann spricht man von einem Rhythmus?
Im Lauf der Geschichte entwickelte sich ein unterschiedlicher Bedarf an Instrumenten mit verschiedenen Möglichkeiten von Anordnung und Aufbau, deren Gesamtheit schließlich zu einem „Schlagzeug“ zusammengefasst und dessen Architektur mit der Zeit weitestgehend vereinheitlicht wurde. Zum heutigen Standardset gehören Trommeln, meist mehrere Hänge- und Stand-Tomtoms, eine Hi-Hat, verschiedene andere Becken und teilweise Holzblöcke, Kuhglocken oder ein Schellenkranz. Diese Kombination wird vom jeweiligen Musiker individuell zusammengestellt, variiert und mit Hilfe von Stativen und Befestigungseinrichtungen seiner Spielweise entsprechend angeordnet.
Aber wie ist es dazu gekommen, dass wir uns genau auf dieses Setup für den Rhythmus einigten? Und was ist für mich relevant? Im folgenden Workshop stellt Fabian Jung, gelernter Schlagzeuger und Jazz-Künstler, seinen Umgang mit dem Rhythmus vor. Hab ich es im Blut? Kann ich differenziert Hören und das musikalisch umsetzen? An einem Nachmittag lernst du, wie essentiell wichtig es ist, zu wissen, was gute und schlechte Klänge sind, edle und einfache Materialien und was das alles für deinen Umgang mit deinem Instrument oder / und deinem Wunsch, Musiker:in zu werden, zu tun hat.
Für die Teilnahme bitten wir dich, jeweils 5 Gegenstände mitzubringen, die gut klingen und solche, die dieses Kriterium nicht erfüllen. Ausführliche Informationen erhältst du auch nach der Anmeldung.
Das Anmeldeforumlar findest du unter: www.gemeinde-koeln.org/anmeldung und direkt auf https://forms.gle/qRyavURxTMAum58a7.
Fabian Jung ist ein in Berlin lebender Musiker, Performer, Bühnen- und Kostümbildner.
Er studierte an der Folkwang Hochschule Essen und der HfMT Köln Jazz-Schlagzeug. Dort lernte er unter anderem bei Frank Gratkowski, Sebastian Gramss und Dieter Manderscheid. Die präparierte Bassdrum war lange Zeit ein Fokus seiner Beschäftigung. Hier erfand er erweiterte Spieltechniken z.B. durch die Verwendung von Spachteln und Plastikbechern aber auch von Tierspielzeug zur Klangerzeugung. Sowohl mit der präparierten Bassdrum als auch am Schlagzeug tourte Fabian Jung mit Musikern wie Barry Guy, Frank Gratkowski, Simon Nabatov und Phillip Zoubek,Carl Ludwig Hübsch und Evan Parker. Auf dem Moers Festival spielte er mehrere Male.
Er war Gründungsmitglied des Improvisationskollektivs Impakt Köln, welches unterschiedliche Veranstaltungen rund um improvisierte Musik kuratiert und mit anderen Kollektiven zusammen arbeitet.
Mittlerweile nutzt er sowohl Sprache als auch performative/theatrale Mittel als Teil seiner Praxis und gestaltet für sich und andere Künstlerinnen Kostüme und Bühnenbilder.so hatte er im Jahr 2018 eine Installation im Vorwerksstift Hamburg, welche auch als Bühnenbilde für einige Live- performances fungierte. Mit Luise Meier (Dramaturgin Volksbühne Berlin) arbeitete er an einem szenischen Hörspiel in Berlin im Jahr 2023.
Links zu Projekten von Fabian Jung
Tintin Patrone – Solo Piano Vol. 4, Performance mit Fabian Jung, 10.3.17, TIEFGARAGE EBERTPLATZ
https://www.youtube.com/watch?v=CMqjfgkBtQQ
Brad Henkel und Fabian Jung, 2015, Tiefgarage Ebertplatz
https://www.youtube.com/watch?v=lAbUKS3KEMo&t=44s
Maria Wildeis: Ingrid Kaufman – op. 1 Priamel, w/ Fabian Jung, Katharina Maderthaner, St. Gertrud Köln, 28.01.2023 https://www.youtube.com/watch?v=urK2NR7nk5U
Fabian Jung: Zu Besuch bei Sad Ed (Vorwerkstift Hamburg), 2018
https://www.youtube.com/watch?v=J1ksPLfrDro
Der Workshop-Herbst @MEDEA und Gemeinde Köln
Das Anmeldeforumlar findest du unter: www.gemeinde-koeln.org/skillsharing-workshops und direkt auf https://forms.gle/qRyavURxTMAum58a7.
Junge Menschen, weiblich gelesene Personen und POC sind immernoch unterrepräsentiert im Musikbetrieb, von Neue Musik bis zur elektronischen Clubszene. Die Gemeinde Köln möchte explizit diese Gruppen erreichen, um besonders auch ihnen alternative Wege zur Wissensbildung anzubieten. Die Workshops sollen Amateur:innen Einblicke in anspruchsvolle und professionelle künstlerisch-musikalische Praktiken verschaffen, damit ihnen die Vielfalt musikalischer Ausdrucksmöglichkeiten näher gebracht werden kann und von dort aus einen eigenen Weg zu entdecken.
Die Musikworkshops sind von MEDEA + Gemeinde Köln als wichtiger Teil für die Wissensbildung geplant. Wir verstehen künstlerische Rezeption als multidisziplinäres Erlebnis und hoffen darauf, dass die Besucher:innen hier neues Entdecken und lernen können.
Die Anmeldung erfolgt bis zum 08.09.2024 ausschließlich über ein Online-Formular, das auf der Workshop-Webseite sowie auf www.gemeinde-koeln.org/anmeldung zu finden ist. Wir bemühen uns um die Erschaffung sensibler Räume, in welchen sich besonders Menschen wohlfühlen sollen, die gesellschaftlich, kulturell oder körperlich diskriminiert werden oder wurden und nehmen uns daher im Teilnahmeverfahren das Hausrecht vor. Die Teilnahme erfolgt erst nach dem Erhalt einer Bestätigungsmail. Wir bitten um Verständnis.
Der skillsharing WORKSHOP-Herbst ist ein Projekt von Medea / Gemeinde Köln in der Ebertplatzpassage und wird gefördert vom Landesmusikrat NRW e.V.
Die Gemeinde Köln ist Mitglied des Brunnen e.V. und AIC – Art Initiatives Cologen e.V. und wird vom Kulturamt der Stadt Köln gefördert.