Btihal Remli, The Djinn Diaries

07. – 30.05.2021

Geschichten aus der Kindheit über böse Djinn führen die Künstlerin, Btihal Remli, nach Marokko,  um diese übernatürlichen Wesen zu erforschen. Sie folgt den Hinweisen und Erzählungen der Menschen, die sie in ihre Welt der Djinn einführen. Keinem spezifischenNarrativ folgend zeigt die Ausstellung visuelle Notizen der letzten drei Jahre. Schrift, Illustrationen, Video, Fotografien und Artefakte werden im Raum installiert und erzählen mit einer visuellen Zurückhaltung und Klarheit von der Suche nach den Djinn der letzten drei Jahre.

„The Djinn Diaries“ von Btihal Remli wird im Rahmen der Photoszene United in der Gemeinde Köln präsentiert und zeigt eine mixed-media Installation. Die Arbeiten sind Ausschnitte der künstlerischen Recherche, die Btihal Remli Einblick gewährt haben in eine Kultur, die weit entfernt ist von den weichen und orientalischen Klischees, die von der Presse und den Reisebüros verbreitet werden.

Während Engel angeblich aus Licht bestehen, erzählt der Koran, dass Djinns aus rauchlosem Feuer entstehen. Normalerweise für Menschen unsichtbar, schneiden Hexen die Pupille einer Katze heraus, mischen sie mit Kajal und umgeben ihre Augen vollständig damit, um diese Djinns zu sehen – nicht zu vergessen, dass sie auch für diejenigen sichtbar werden, die besessen sind! In Marokko geht man davon aus, dass sich Djinns in Räumen aufhalten, die feucht und schmutzig sind, also sozusagen: unrein.

Die Künstlerin möchte eine Facette eines Landes zeigen, über die jeder spricht, aber niemand sich traut, sie zu benennen: die der Hexerei, der Rituale, der Gebete und der so genannten Djinns. Es ist ein Marokko der rauen Gesichter, der Mondlandschaften, der Traditionen, der Mystik und der Geheimnisse. Ein Land, das nach Weihrauch und Kerzen riecht, das an seinem Glauben festhält, um seine Wunden zu heilen, um die Liebe zu finden, um vor dem Bösen zu schützen.

 

Kuratiert von Rosanna D’Ortonna
Im Rahmen von Photoszene United

Btihal Remli (*1987, Deutschland) ist eine visuelle Geschichtenerzählerin mit Schwerpunkt auf Kunst und Dokumentarfotografie. Mit Sitz in Marokko, wo ihre Familie ursprünglich herkommt, erforscht Btihal Geschichten, die mit Identität, Religion und Glauben, Geschlecht und soziokultureller Repräsentation in ihrem Heimatland zu tun haben. Sie versucht auch, die Gegenüberstellung zwischen ihrer deutschen Identität und ihrer tief verwurzelten marokkanischen Herkunft zu vermitteln.

Förderung
Kulturamt der Stadt Köln