Thera de Freitas, when i close my eyes i see green

Eröffnung: Freitag, 17. Januar 2023, 19.00 Uhr
Ausstellung: 17. – 29. Januar 2023

“Vamos a cazar un oso, un oso peludo y furioso.

¿Quién le teme al oso? ¡Nadie! Aquí no hay ningún miedoso.”

Die Geschichten, die mir meine Mutter als Kind vorlas, halfen mir, eine Fantasiewelt zu erschaffen, die Jahre später dank all unserer gemeinsamen Reisen durch Venezuela zum Leben erwachte.

Die paradiesische Schönheit und der magische Realismus, die mich beim Aufwachsen umgaben, schufen in meinem Kopf einen sicheren Ort, der mich lange Zeit von den Problemen außerhalb meines Zimmers fernhielt.

Während die Welt in Trümmer ging, baute ich mir meine eigene durch Bilder von Orten auf, die sich in mein Gedächtnis einprägten, um später in Träumen aus der Ferne wieder aufzutauchen.

Wenn ich die Augen schließe, sehe ich Grün; ich sehe die Bäume von La Gran Sabana und Mérida. Das Blau von La Guaira, Margarita und Tiraya. Und das leuchtende Gelb unserer ständigen Sonne.

Mit dieser Installation verspüre ich das tiefe Bedürfnis, die Landschaften wiederzugeben, in die ich zurückkehren möchte, und all die Geschichten, die mir als Kind erzählt wurden, irgendwie zu verewigen.

Ich versuche zu übersetzen, was meine Fantasiewelt nachts reproduziert, fast wie eine Notwendigkeit, um die Erinnerungen an das, was mich umgab und mich in Zeiten der Not beschützte, am Leben zu erhalten.

Diese Arbeit stammt von jemandem, der immer noch davon träumt, in ein Zuhause zurückzukehren, das noch existiert, wo das Gras tatsächlich grüner ist und wo die Frösche mich nachts in den Schlaf singen.

 

Thera de Freitas (*1999) ist eine Bildende Künstlerin und Kuratorin aus Caracas, Venezuela und lebt, nach Station in Barcelona, seit 2022 in Köln und ist seit 2023 aktives Mitglied der Gemeinde Köln am Ebertplatz. Thera kuratierte hier im August des Jahres die Ausstellung: Santos Inocentes – Syncretic convergence in quotidian realms mit Santiago Mendez und sie war an der Gründung des Ebertplatz-Archivs MEDEA im April des Jahres maßgeblich beteiligt. Thera de Freitas sucht in ihrer Arbeit die Verknüpfung ihres kulturellen Erbes, der tropischen Natur Venezuelas mit ihren Träumen und der Realität zwischen Europa und ihrer Vergangenheit.

 

gefördert durch:

Kulturamt der Stadt Köln